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Mein steiniger Weg

Ich möchte euch jetzt meine Geschichte erzählen, um euch Mut zu machen.

2019 gebar ich meinen ersten Sohn und hatte mit starkem Schlafmangel zu kämpfen. Dieser war so belastend, dass Tränen ein täglicher Begleiter waren.

Ich hatte bereits morgens Angst vor der nächsten Nacht und meine Lebensfreude geriet immer mehr in den Hintergrund.

Nach einer Schlafberatung besserten sich unsere Nächte und ein neues Leben begann.

Aufgrund dieser Erfahrung machte ich mich selbst auf den Weg Schlafcoach zu werden. 

Bei meinem zweiten Sohn hatte ich bereits all mein Wissen und dachte mir "Das kann ja nur gut werden!" Aber Pustekuchen. Die ersten 3 Monate wurde nahezu den ganzen Tag geschrien und sein Schlaf war die größte Herausforderung meines Lebens.

Er benötigte alle Einschlafhilfen, die man sich vorstellen kann, alle 10-20 Minuten wurde erwacht und geschrien. Ich war rund um die Uhr damit beschäftigt ihn zum Schlafen zu bringen oder sein Weinen zu begleiten. Dies war eine große Belastungsprobe für die ganze Familie.

Nach und nach begann ich in ganz kleinen Schritten die Einschlafhilfen nacheinander sanft abzubauen, in seinem Tempo, ohne auch nur einer einzigen unnötigen Träne. Es kostete viel Kraft und Geduld. Es fühlte sich an als wollte mich mein Schicksal testen, denn noch nie hatte ich je jemanden in einer Beratung, der nur annähernd diese "Probleme" hatte.

Krabbelgruppen, Mami-Treffs, Babyschwimmen, etc. wären undenkbar gewesen.

 

Mit 10 Monaten zahlte sich meine Mühe und Geduld jedoch aus: er schlief nun aussergewöhnlich gut ein und durch. Durchschlafen ist bei mir privat und in meinen Beratungen (erstmal) nicht das Ziel, aber wenn es passiert, beschwer ich mich nicht.

Er ist nun ein sehr ausgeglichenes und glückliches Kind. Nichts erinnert mehr an das Schreiverhalten der ersten Monate.

 

Warum ich euch das erzähle?

Um euch zu zeigen:

Jedes Kind ist einzigartig und jedes Kind wird irgendwann längere Zeit am Stück schlafen oder auch alleine einschlafen.

Auch Schreibabys oder High Need Babys. Sie brauchen vielleicht mehr Hilfe, Stabilität, Aufmerksamkeit und Zeit - aber genau dies macht sie zu etwas Besonderem. Sie sind sehr feinfühlig und sensibel. Sie zeigen dir direkt wenn etwas für sie nicht stimmig ist. Sie sind ein Spiegel deiner eigenen Gefühlslage. Und sie werden gemeinsam mit dir ihren Weg gehen! 

 

Und das Wichtigste: Ihr habt nichts falsch gemacht.

Ihr könnte nichts dafür, wenn euer Baby nicht "gut" schläft und euer Baby ebenso nicht. Vergesst das nicht!

Ihr gebt alles und könnt stolz auf euch sein.

 

 

Seid für die Kleinen da. Das ist das worauf es ankommt. Alles andere kommt von selbst.